Die mysteriöse Endung -ie kann betont oder unbetont sein. Wie spricht man die Endung eigentlich aus und woher weiß man, ob sie betont wird oder nicht?
Besonders Sprachlerner werden mit diesem sprachlichen Hindernis der deutschen Sprache konfrontiert. Entweder man hört das letzte -e oder man hört es nicht. Hier erhalten Sie einige Beispiele:
- Man hört das letzte -e in Aktie, Arie, Bestie, Familie, Furie, Hostie, Immobilie, Kastanie, Komödie, Kurie, Linie, Petersilie, Serie, Funkie, Geranie und Tragödie.
- Man hört das letzte -e nicht in Demokratie, Fantasie, Garantie, Genie, Kategorie, Kolonie, Partie, Philosophie, Softie und Empathie.
Die Regel
Wörter, die direkt oder indirekt aus dem Lateinischen stammen, enden mit einem hörbaren -e: Familie, Hostie und Aktie. Viele Begriffe aus der Botanik gehören aufgrund ihrer lateinischen Nomenklatur hierzu, obwohl sie zum Beispiel nach Personen benannt wurden (z.B. Funkie).
Das -e bleibt stumm bei allen Wörtern, die direkt aus dem Griechischen oder dem Französischen kommen: die Empathie und Philosophie.
Rätsel:
Welche Wörter kann man sowohl mit -ie als auch mit -i (wie Partie) aussprechen?
Falls Ihnen keine Wörter einfallen, liegt das daran, dass es zwar mehrere solche Wörter gibt, aber meist nur eins bekannt ist.
Lösung: Das Wort Zeremonie kann sowohl mit -ie als auch mit -i wie in Partie ausgesprochen werden. Im Österreichischen ist es gängig, dass man das letzte -e hört. Dies ist beispielsweise auch bei Luzie und Natalie so.
Weitere Beispiele zum Zeitvertreib
- Hörbares -e: Akazie, Hortensie, Serie, Amphibie, Begonie, Bronchie, Mumie, Materie, Magnolie, Prämie, Pinie, Pistazie, Reliquie und Petunie.
- Nicht hörbares -e: Biologie, Artillerie, Aristokratie, Chirurgie, Idiotie, Paradoxie, Scharlatanerie, Anomalie, Geografie und Orthographie.