Wäre es nicht einfach wundervoll, wenn wir irgendwelche Bedienungsanweisungen erhalten würden, wenn wir uns für eine neue Karriere entscheiden oder diese erst beginnen wollen? Worauf muss man künftig aufmerksam sein, welche Kenntnisse müssen entwickelt werden, welche Fallen gibt es und welche Hürden müssen wir überwinden? Natürlich – nicht nur wundervoll, es wäre KRASS!
Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass Sie auf einem unübersichtlichen Gelände fahren, mit einem Wagen, den Sie noch nie gefahren haben, auf dem Weg gibt es keine Straßenschilder für die 90-Grad-Kurve, das riesige Loch gleich hinter der Kurve, das Wild, das jeden Moment auf die Straße springen kann, und Misserfolge, die jedem passieren können – egal wie erfahren der Fahrer ist.
Wenn Sie die unteren Tipps lesen, muss der komplizierte Weg immer noch gefahren werden – dieser wird aber viel leichter, da Sie wissen, worauf Sie hinter der ersten, zweiten, dritten Kurve aufmerksam sein müssen. Die Zukunft wird dann viel leichter – glauben Sie uns.
7 Sachen, die ein Übersetzer wissen sollte am Anfang seiner Übersetzungskarriere
#1 Planen, Planen – präzises Planen
Jeder, der sich für eine Karriere in der Übersetzung als ein selbstständiger Übersetzer entscheidet, muss ein extrem guter Planer seiner Zeit sein oder lernen, wie man das macht (glauben Sie uns, auch das ist möglich!).
Wenn man für mehrere Auftraggeber arbeitet, kann schnell vorkommen, dass innerhalb von wenigen Minuten drei, vier oder noch mehrere Nachrichten eintreffen, welche eine sehr ähnliche Lieferfrist verlangen. Wenn Sie alle annehmen und diese rechtzeitig liefern möchten, werden Sie beim Planen Ihr Bestes geben müssen, damit alle Projekte erledigt werden können. Dies ist noch wichtiger, wenn es sich um umfangreiche Projekte handelt, wo schlechtes Planen viel schlechte Laune, schlaflose Nächte, unzufriedene Auftraggeber und sogar den Verlust von künftigen Projekten wegen Ihrer Unzuverlässigkeit und niedriger Qualität verursachen kann.
#2 Setzen sie den Preis, mit dem SIE zufrieden sind
Beim Übersetzen sind Preise ein EWIGES Problem – sowohl für Auftraggeber als auch für Übersetzer. Eigentlich gibt es aber nur eine Hauptregel: der Preis, den Sie für Ihre Arbeit setzen, muss der Preis sein, mit dem vor allem Sie nach der Bilanz des Einkommens und der Kosten zufrieden sind. Dabei lehnen Sie sich auf die Richtlinien der Kollege, die schon länger in diesem Bereich arbeiten, und die Vorschläge der Institutionen aus dem Bereich, welche auch offiziell die akzeptablen Mindestpreise für gewisse Dienstleistungen festlegen – diese können eine ausgezeichnete Richtlinie und Hilfe sein, vor allem am Anfang Ihrer Karriere.
Vergessen Sie aber nicht Folgendes – Auftraggeber werden immer versuchen, den Preis zu reduzieren. Ganz von sich selbst zahlen Sie keinesfalls mehr. Deswegen seien Sie beim Setzen des Ausgangspreises, mit dem Sie die Verhandlungen starten, sehr vorsichtig. Sie können den Preis immer noch reduzieren – den zu erhöhen ist aber viel schwieriger.
#3 Sie müssen wissen, dass es immer diejenigen gibt, die mehr als Sie wissen
Das Übersetzen ist ein sehr spezifischer Bereich, wo man nie alles wissen kann und wo man immer wieder im spezialisierten Bereich weiterlernen muss. Bei der Arbeit lernen Sie zahlreiche Kollegen kennen, die manchmal mehr Kenntnisse als Sie besitzen werden – sei es Übersetzer oder Korrekturleser. Seien Sie dankbar für ihre Ausbesserungsvorschläge und Korrekturen und wenden sie ganzes Wissen an, das Sie von ihnen erhalten. Ihr Ego gehört dabei in den Müll.
#4 Berücksichtigen Sie, dass Verspätungen immer vorkommen können
Auch dem besten Planer kann ein nicht vorgesehenes Ereignis eine ganze Woche von sorgfältig geplanten Projekten zerstören – sei es seine eigene Krankheit (oder bei seinen Kindern), ein Verkehrsunfall, wegen dessen Sie nicht rechtzeitig zum Büro kommen können und noch zum letzten Mal die Übersetzung prüfen können, oder ein guter alter Stromausfall, wenn die Computerbatterie schon am Ende ihres Lebens ist.
Wenn das passiert, seien Sie Ihrem Auftraggeber gegenüber vor allem aufrichtig und sagen Sie ihm Bescheid, warum es zur Verspätung gekommen ist, und schlagen Sie eine alternative Lieferfrist vor. Es schadet auch nicht, wenn Sie nicht planen, das Projekt in letzter Minute vor Lieferfrist eigentlich zu liefern.
#5 Lernen Sie, gut zu kommunizieren
In einer Welt, wo Kommunikation meistens online verläuft, ist es am wichtigsten, gut kommunizieren zu können – kurz und knapp, klar und vor allem höflich. Professionell und gleichzeitig entspannt zu sein ist sehr effektiv. Seien Sie aber vorsichtig, nicht zu locker zu sein, da Sie dabei unprofessionell vorkommen könnten.
Eine gute Kommunikation bedeutet auch, dass Sie sich entschuldigen können, wenn Sie einen Fehler machen, mit Verspätung liefern oder wegen zu viel Arbeit einfach vergessen, eine E-Mail zu beantworten. Wir alle sind nur Menschen und machen Fehler. Aber seien wir auch Menschen, wenn eine Entschuldigung an der Stelle ist.
#6 Seien Sie auf ständige Neuigkeiten vorbereitet
In der Welt der Technologie kommen Neuigkeiten ständig vor und es gibt immer neue CAT Tools. Auch wenn Sie zu jedem Preis einem Űbersetzungstool treu bleiben, wird es eines Tages bestimmt eine neue Version mit neuen Funktionen geben, die Sie werden kennenlernen müssen. Wenn Sie technische Innovationen nicht mögen, ist das eine tolle Gelegenheit für Ihren Wachstum – als ein Übersetzer und Mensch. Nehmen Sie Neuheiten mit einem Lächeln an – oder bleiben Sie hinterm Mond. Dort kann es nicht so schlimm sein – nur ein bisschen trocken, einsam und langweilig.
#7 Die Arbeitsstunden sind oft unvorhersehbar
Falls Sie mit mehreren Auftraggebern zusammenarbeiten, werden sich Projekte bestimmt manchmal überlappen, weswegen Sie Ihre Aufgaben sehr gut koordinieren werden müssen, damit Sie Lieferfristen nicht verpassen. Flexible Arbeitsstunden können auch bedeuten, dass Sie am Montag ab und zu nur 3 Stunden arbeiten (toll!), am Mittwoch aber arbeiten Sie dann 2 Stunden länger (na ja …).
Diese flexible Arbeitsweise hat aber auch ihre Vorteile – da Sie in der Regel Ihre Arbeitsstunden selbst bestimmen, müssen Sie am Freitag keinen Vorgesetzten fragen, ob Sie um 13 Uhr die Arbeit wegen der Geburtstagsfeier Ihrer Tochter verlassen können. In diesem Fall können Sie Ihre Arbeit während der Woche so organisieren, dass Sie die verlorenen Stunden ersetzen, und am Freitag nur diejenigen Projekte annehmen, die Sie bis zur gewünschten Zeit liefern können werden. So einfach geht das!