In vielen Kulturen wird die Geburt eines Kindes ausgiebig gefeiert, auch in Deutschland. Rund um die Geburt gibt es viele Traditionen und Bräuche, die in vielen Gegenden des Landes anders sind. Wir möchten Ihnen einige der schönsten Traditionen und Bräuche zur Geburt vorstellen. Welche Bräuche kennen Sie und aus welcher Gegend kommen diese? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar. Wir sind gespannt.
In den meisten Kulturen und natürlich auch in Deutschland wird die Ankunft eines neuen Erdenbürgers gefeiert. Rund um die Geburt gibt es in vielen Gegenden Deutschlands unterschiedliche Bräuche und Traditionen, um das kleine Wunder zu zelebrieren. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel die 7 schönsten Bräuche vorstellen.
1. Der Storch
Erwartet ein Kleinkind ein Geschwisterchen, dann erzählt man ihm meist die Geschichte vom Klapperstorch. Daher gilt es als einer der bekanntesten Bräuche zur Geburt, dass ein Storch aus Holz im Garten oder auf dem Dach des Hauses der frischgebackenen Eltern aufgestellt wird. Meist trägt der Storch in seinem Schnabel ein Baby, das in einem Tuch liegt. Selbst wenn die Zuweisung bestimmter Fragen zu einem Geschlecht des Kindes, umstritten ist, sahen alte Traditionen es oft vor anhand einer farbigen Schleife, das Geschlecht des Kindes preiszugeben. Eine blaue Schleife sollte zeigen, dass es ein Junge ist und eine rosa Schleife für ein Mädchen. Der Legende nach hieß es, dass der Storch der Familie aus Dankbarkeit ein Kind schenkte, um sich erkenntlich zu zeigen, dass er auf dem Dach nisten durfte.
2. Die Wäscheleine
Ein anderer weitverbreiteter Brauch zur Geburt ist, dass Nachbarn, Freunde oder Verwandte eine Wäscheleine mit Babysachen am Haus der Eltern aufhängen. An dieser Leine kann sich alles befinden, was für ein Baby wichtig ist oder mit ihm assoziiert wird: Strampler, Bodys, Spielzeug, Mützen, Socken und Schnuller. Somit ist die frohe Botschaft des frischen Nachwuchses für alle gut sichtbar.
3. Baum pflanzen
Ein weiterer Brauch zur Geburt eines Kindes ist das Pflanzen eines Baumes im Garten oder Vorgarten des Elternhauses. Dies wird in vielen Kulturen und Ländern gemacht: Ein Baum steht als Sinnbild des Lebens für Fruchtbarkeit, Gedeihen und Wachstum. So gilt der gepflanzte Baum symbolisch als Lebensbaum für das Kind und wächst im Laufe der Jahre ebenso heran, wie der neue Erdenbürger. Traditionell wird zur Geburt eines Mädchens ein Birnenbaum, zur Geburt eines Jungen ein Apfelbaum vom Vater des Kindes gepflanzt. Obstbäume sollen meist dann das erste Mal Früchte tragen, wenn der Nachwuchs eingeschult wird. In einigen Gegenden ist es noch geläufig, selbst, wenn dies sehr seltsam erscheint, die nährstoffreiche Plazenta des Kindes zu vergraben. Der Baum soll dadurch besonders auf natürliche Weise gedüngt werden und kraftvoll und gesund heranwachsen.
4. Die Erinnerungskiste
Eine gute Idee ist es, eine Erinnerungskiste für das Kind anzulegen, in der alle Erinnerungsstücke Platz finden, die man für das Kind aufbewahren möchte. Vom ersten Ultraschallfoto und dem Mutterpass über den ersten Schnuller, Babyschuhe bis hin zum ersten Strampler, kann man alles sammeln, das an die erste gemeinsame Zeit erinnert. Aber auch Erinnerungsstücke aus den weiteren Lebensjahren sind denkbar: Fotoalben, Milchzähne, selbstgemalte Bilder, Schwimmabzeichen, Schulzeugnisse und Urkunden von Sportfesten.
5. Der Umtrunk
Der Umtrunk ist ein weiterer bekannter Brauch, der jedoch meist von Vätern und ihren Freunden zelebriert wird. Der Umtrunk wird in der Regel in den ersten Tagen nach der Geburt gefeiert, während die Mutter und das Kind sich noch im Wochenbett von der anstrengenden Geburt erholen. Der Brauch des Umtrunks mit Bier und Sekt stammt aus dem norddeutschen Raum und hat als Ursprung den Glauben, das Baby so beim Wasserlassen zu unterstützen. Daher wird der Brauch in einigen Regionen auch als Pullerparty oder Babypinkeln bezeichnet.
6. Die Babyparty
Die Babyparty oder Baby Shower ist ein neuerer Brauch zur Geburt, der ursprünglich aus Amerika kommt. Dort ist es üblich, dass die Freundinnen oder Verwandten der werdenden Mutter ungefähr zwei Monate vor dem Geburtstermin alle weiblichen Bekannten zur Baby Shower einladen, um den anstehenden Nachwuchs und die Mutter zu feiern. Zur Babyparty bringen die Gäste Geschenke für die Mutter und das Baby mit. Zu den beliebtesten Geschenken gehören Schnuller, Lotionen, Bodies oder Gutscheine. Aber auch eine klassische Windeltorte oder Windelwiege wird auf Babyparties gerne entgegengenommen. Zudem wird großzügig mit kitschigen Namensgirlanden, Pompons und Luftballons dekoriert. Selbstverständlich fehlt es auch nicht an Häppchen, Cupcakes, alkoholfreien Getränken für die werdende Mama und Sekt für die Freundinnen. Während der Babyparty werden kleine Spiele gespielt, die sich rund um das Thema Baby und Mutterschaft drehen.
7. Stärkende Suppe
Dieser Brauch kommt vor allem aus dem Sachsen-Anhalt. Der Mutter wird nach der schweren Geburt eine nahrhafte Hühnersuppe zubereitet. Dies übernehmen meist Verwandte, Freunde oder die Eltern. Die gekochte Suppe soll die Mutter nach den körperlichen und psychischen Strapazen der Geburt kräftigen und zu ihrer Regeneration beitragen. Häufig wird eine große Menge gekocht, damit die Mutter die Suppe über mehrere Tage zu sich nehmen kann.
Hier sind die Zutaten der nährstoffreichen Suppe:
- 4 Liter kochendes Wasser
- 1 Esslöffel Thymian
- 1 Stück Sellerie
- 10 rote Datteln
- 1 frische Lotuswurzel oder 10 getrocknete Lotuswurzelstücke
- 4 Kartoffeln
- 2-3 Möhren
- 1 kleine chinesische Angelikawurzel oder 1 Esslöffel westliche Angelikawurzel
- 1 Teelöffel Liebstöckel
- 1-2 Knoblauchzehen
- 1 Prise Pfeffer
- 1 Stück frischen, geschälten Ingwer (ca. 1-1,5 cm lang)
- ½ Tasse schwarze Bohnen, über Nacht eingeweicht und gründlich gewaschen
- 1-2 Hühnerschenkel mit wenig Fett