Der Doppelpunkt zählt nicht unbedingt zu den beliebtesten Satzzeichen. Dabei kann er sehr hilfreich sein. Anders als der Punkt, der das Ende eines Satzes anzeigt, weist der Doppelpunkt darauf hin, dass noch etwas Wichtiges folgt. Wissen Sie, wann man den Doppelpunkt anwendet? Im folgenden Artikel erläutern wir Ihnen das.
Welche Funktion hat der Doppelpunkt?
Der Doppelpunkt oder auch Kolon (altgriechisch: kolon; deutsch: Glied eines Satzes) genannt ist ein Satzzeichen, welches im Gegensatz zum Punkt nicht das Ende eines Satzes anzeigt. Der Doppelpunkt hat zugleich eine trennende als auch eine betonende Wirkung. Der Doppelpunkt weist darauf hin, dass nach ihm noch eine wichtige Information folgt. Er hebt meist die nächste Darstellung besonders hervor und folgt nach einer Einleitung. Dabei bleibt stets eine Verbindung zwischen der Einleitung und der folgenden Darstellung erhalten. Der Doppelpunkt kann sich zwischen zwei einzelnen Sätzen oder innerhalb eines Satzes befinden.
Der Doppelpunkt wird häufig angewandt
Der Doppelpunkt kann mehrfache Verwendung haben, d.h. er kann einem Zitat, einer wörtlichen Rede oder einer Aufzählung, einer Erklärung oder einer Zusammenfassung vorangestellt sein. Selbstverständlich wird der Doppelpunkt auch als Divisionszeichen (10:5=2), Spielstand (2:1), Trennzeichen bei Mischverhältnissen (1:100), Skalenangabe (1:1) und für die Uhrzeit (14:00 Uhr) verwendet.
Wann wird der Doppelpunkt verwendet?
- Ein Doppelpunkt kann vor Aufzählungen stehen, die durch einleitende Wörter begonnen werden.
- Hans Meier war bereits in einigen der schönsten Städte Österreichs: Salzburg, Wien, Innsbruck und Graz.
- Ein Doppelpunkt kann vor Ankündigungen, Satzstücken, Sätzen oder einzelnen Wörtern stehen.
- Diagnose: Heuschnupfen
- Die einzige Möglichkeit für ihn, das Land langfristig zu verlassen: Ein Wohnmobil kaufen.
- Name: Max Mustermann
- Ein Doppelpunkt wird bei der wörtlichen Rede verwendet.
- Max sagt: „Ich bin zu müde, um weiterzulesen.“
- Peter sagte: „Ich fahre jetzt nach Hause“, doch es wurde noch viel später an diesem Abend.
- Der Doppelpunkt kann aber auch vor Gedanken oder Textstellen stehen.
- Sarah dachte: „Bitte nicht schon wieder!“
- Im Gesetzestext heißt es: „Schwerer Raub ist eine Straftat“.
- Ein Doppelpunkt wird verwendet, um auf etwas Besonderes hinzuweisen oder wenn man eine Schlussfolgerung aus dem bereits Gesagten ziehen möchte.
- Sinn und Verstand: nicht vorhanden.
- Der Wald, die Hütte, der See: All das gehörte früher einer einzigen Familie.
Groß- und Kleinschreibung nach dem Doppelpunkt
Grundsätzlich wird nach dem Doppelpunkt groß weitergeschrieben, allerdings gibt es auch einige Ausnahmen. Groß wird dann geschrieben, wenn es sich um einen eigenständigen Satz handelt. Kann der Doppelpunkt durch einen Gedankenstrich ersetzt werden, kann auch bei eigenständigen Sätzen klein weitergeschrieben werden.
- Merke dir diesen Satz: Man schreibt groß weiter, wenn nach dem Doppelpunkt ein ganzer Satz folgt.
Handelt es sich nicht um einen selbstständigen Satz, muss nach dem Doppelpunkt klein weitergeschrieben werden, sofern dem Doppelpunkt kein Substantiv folgt.
- Er suchte sie alle ganz verzweifelt: seine Frau, seine Kinder und seine drei Enkel.
- In Österreich fand sie die Idylle der Natur: völlige Abgeschiedenheit und die mächtigen Berge.
- Dann schreibt man klein: bei einzelnen Wörtern oder wenn ein Satzteil folgt.
Doppelpunkt oder Semikolon?
Durch ein Semikolon grenzt man gleichwertige Sätze voneinander ab. Demnach ist ein Semikolon stärker als ein Komma, aber schwächer als ein Punkt.
- Max hatte den Zug verpasst; deswegen kam er nicht pünktlich an.
Sie möchten weitere Informationen zum Semikolon erhalten? Dann empfehlen wir Ihnen, unseren Leitartikel „Wann verwendet man ein Semikolon“ zu lesen.