Wieder einmal ist die Urlaubszeit angebrochen. Da wäre es durchaus nützlich, im Wettkampf um den besten Liegestuhl ein paar Brocken Englisch vorweisen zu können. Wie wäre es, wenn Sie statt eines kostspieligen Sprachkurses einfach das nächste Pub aufsuchen? Es gibt nur wenige orte, wo Sie eine so große Ansammlung an englischsprachigen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern finden, die bei einem Bier Ihrem Englisch die Möglichkeit geben, sich voll zu entfalten.
Das folgende Szenario zeigt Ihnen, wie Sie dabei alles richtig machen – naja, fast alles.
Am Anfang ...
Im Pub angekommen, steuern Sie am besten erst einmal zielsicher auf die Theke zu. Dort ist der erste Engländer, der gedankenversunken an seinem Pint nippt, schnell gefunden. Zeit, sich vorzustellen:
→ „Hello. I am Peter and I‘d like to invite you to a drink.“
Ein Freigetränk? Sofort hellt sich das Gesicht Ihres Gegenübers auf und er schüttelt Ihnen die Hand.
→ „Nice to meet you. I am Andrew from Oxford.“
Sie wenden sich siegessicher an den Barkeeper und sagen:
→ „I become two beers“, woraufhin dieser Sie leicht ungläubig anschaut, Ihnen aber dann doch zwei Biere zapft.
Ihr neuer englischer Freund klopft Ihnen lachend auf die Schulter und fragt Sie, ob Sie ein großer Kafka-Fan sind. Da sind Sie doch glatt einem sog. falschen Freund (der aber im Englischen eigentlich "false friend" lautet) und auch noch dem falschen Plural auf den Leim gegangen. „Become“ heißt nämlich „werden“ und nicht „bekommen“. Ungewollt haben Sie den surrealen Eindruck erweckt, Sie würden sich in Kürze in ein Bier verwandeln. Noch dazu gehört „beer“ zu der Gruppe von englischen Substantiven, die nur im Singular existieren. Sie beschließen, es beim nächsten Mal einfach mit der Kurzform „Two beer, please!“ zu versuchen.
Ihre Verlegenheit versuchen Sie zu überspielen, indem Sie Ihrem Gegenüber mit den Worten „On the English“ zuprosten. Andrew erwidert charmant:
→ „To the Germans. Cheers.“
Ihre Verwirrung und der Zweifel an Ihrem Wissen der englischen Grammatik sind jetzt komplett, doch zum Glück haben Sie ein kleines Taschenwörterbuch dabei, das auch wichtige Phrasen enthält. Sie stellen schnell fest, dass Sie die falsche Präposition verwendet haben und soeben erklärt haben, dass Sie über alle Engländer herfallen wollen, statt auf Engländer zu trinken. A little bit awkward.
Vielleicht können Sie Ihren Patzer mit etwas Smalltalk überspielen. Andrew kommt Ihnen schon zuvor und fragt:
→ „Did you watch the football game yesterday?“ (Hast du gestern das Fußballspiel gesehen?). Sie antworten begeistert:
→ „Yes, I watched yesterday the game.“ Und fügen hinzu: „I am very interested for the European championship. I like Ronaldo. He play good.”
Andrew nickt anerkennend und scheint sie verstanden zu haben, allerdings sind Ihnen da einige Patzer in Satzstellung, Präpositionen, Adverbien und Verbkonjugation unterlaufen, die Sie leicht vermeiden können.
Die Satzkonstruktionen
Vergessen Sie komplizierte deutsche Satzkonstruktionen! Im Englischen brauchen Sie nur einer Regel zu folgen:
Subjekt – Verb – Objekt – und dann alles andere.
Ebenso unkompliziert gestaltet sich die Verbkonjugation, bei der sie nur in der dritten Person Singular das –s am Ende bedenken müssen.
Etwas komplizierter sind zugegebenermaßen die Präpositionen, aber in welcher Sprache sind sie das nicht? Hier heißt es: Lernen und üben! Korrekt hieße es also: „Yes, I watched the game yesterday. I am very interested in the European championship. I like Ronaldo. He plays well.“
Schwamm drüber! Sie lächeln Ihren neuen englischen Freund entschuldigend an und fragen Ihn:
→ „Since when are you in Germany?“
Andrew erzählt Ihnen, dass er noch recht neu in der Stadt ist und Sie kommen mit ihm ins Gespräch über das Leben in Deutschland, Oxford und viele andere Themen. Nach unzähligen Bieren sind Sie fast etwas stolz auf sich. Sie haben sich schließlich ungeachtet aller Grammatikfehler einen ganzen Abend mit einem waschechten Engländer in seiner Muttersprache unterhalten.
Sie beschließen, langsam den Heimweg anzutreten und sich von Ihrem sympathischen Gesprächspartner zu verabschieden.
→„Time to go home now. We must meet us soon.“
Zu gerne möchten Sie nämlich Ihr Sprachtandem mit Andrew fortsetzen. Das „us“ können Sie dabei aber ruhig weglassen, da im Englischen nur sehr wenige Verben reflexiv gebraucht werden und in diesem Fall ein „We must met soon“ ausreicht. Andrew umarmt Sie überschwänglich, eine Geste, die von einem als distanziert bekannten Angelsachsen ein tolles Kompliment ist. Sie winken zum Abschied und freuen sich schon auf Ihre nächste Englischlektion. Am nächsten Samstag im Pub. Cheers!
Noch einige Tips?
Sie wünschen sich noch einige Tipps zur englischen Grammatik? In unserem nächsten Beitrag teilen wir einige einfache Regeln mit Ihnen, mit denen Sie einige der häufigsten Grammatikfehler im Englischen problemlos hinter sich lassen können.