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Im Mittelpunkt / 03. Dezember 2020

Krampusse und Perchten in Österreich – Tradition in der Adventszeit

Wer in der Adventszeit zu Nikolaus durch die Straßen der Städte und Dörfer Österreichs läuft, sollte sich nicht nur nach dem barmherzigen Nikolaus umschauen, sondern vor allem nach dem schaurigen Krampus. Mit lautem Glockengeläut, einer Rute oder einem Kuhschweif lehrt er die Bevölkerung Österreichs und insbesondere die Kinder das Fürchten. Der Krampus erschreckt alle Kinder, die nicht artig waren und gilt als das unheimliche Pendant des Knechts Ruprecht. Jedoch ist seine Gestalt viel furchteinflößender. Die Perchten und Krampusse sind in der Zeit vor Weihnachten bis Neujahr unterwegs, um die bösen Geister des Winters auszutreiben. Es handelt sich dabei um ein Brauchtum aus dem Alpenraum, der in Österreich beliebt ist.

 

Was sind Perchten und Krampusse?

Der Krampus, Kramperl oder Bartl ist eine Schreckgestalt, die die unartigen Kinder bestraft und in Begleitung des heiligen Nikolaus ist. Obschon am 5. Dezember der Krampustag und am 6. Dezember Nikolaus ist, treten die beiden meist gemeinsam auf. Der Name leitet sich vom mittelhochdeutschen Krampen „Kralle“ oder dem bairischen Krampn ab, wobei Letzteres etwas Lebloses, Verdorrtes, Vertrocknetes oder Verblühtes beschreibt.

In Bayern, im österreichischen Salzkammergut, in der Steiermark und in Salzburg ist die Bezeichnung Kramperl gängig, wohingegen in der Steiermark und in Kärnten auch der Begriff Bartl verwendet wird. In Tirol spricht man von Tuifl, Tuifltag oder Tuifltratzen, was wiederum vom Begriff Teufel abgeleitet ist. Durch die slowenisch-deutsche Zweisprachigkeit Kärntens und der Steiermark hat sich der slowenische Begriff „parkelj“ ebenfalls aus Bartl hergeleitet.

In manchen Regionen hat sich die Schreckgestalt des Krampus mit dem Perchtenbrauchtum vermischt. Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Perchten:

  • Schönperchten, die für das Gute stehen.
  • Schiachperchten, die dem Krampus ähnlich sind.

 

Wie sieht ein Krampus aus?

Ein Krampus ist furchteinflößend und hat meist zottiges Fell, eine lange Zunge, spitze Reißzähne, Hörner und eine Fratze. Darüber hinaus trägt er meist Ketten und Glocken, mit denen er viel Lärm veranstalten kann. In der Hand trägt die teufelsähnliche Gestalt eine Rute und auf dem Rücken eine sogenannte Butte. Hierbei handelt es sich um ein Gefäß, in welches er die unartigen Kinder steckt.

Krampus in Österreich 01

Krampus in Österreich 02

 

Woher kommt die Krampus-Tradition?

Der Krampus ist eine Gestalt des Brauchtums der Ostalpenregion, im südlichen Bayern, der Oberpfalz, in Österreich, im Fürstentum Liechtenstein, in Ungarn, Slowenien, der Slowakei, Tschechien, Südtirol und Teilen Norditaliens sowie in Teilen Kroatiens. Am bekanntesten und auch am beliebtesten scheint der Krampus jedoch in Österreich zu sein.

Ursprünglich stammte die Tradition aus dem Habsburgerreich sowie anderen angrenzenden Gebieten und wurde dann zu Zeiten der Inquisition verboten. Es war unter Todesstrafe untersagt, sich als Teufel zu verkleiden. Das Brauchtum des Krampus geht auf einen heidnischen Brauch zurück und ist daher eng verknüpft mit dem Geisterglaube. Die bösen Wintergeister sollen mit viel Lärm vertrieben werden.

 

Der Krampuslauf

In den meisten Ortschaften ist es auch Tradition, dass mehrere Krampusse durch die Straßen und über Weihnachtsmärkte streifen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Es werden sogar Krampusläufe veranstaltet, bei welchen viele Krampusse in einem Umzug mitlaufen. Mutige Kinder dürfen die Krampusse reizen, riskieren aber der Sage nach Schläge mit der Rute oder in der Butte zu landen.

 

 

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