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Grammatik / 25. März 2021

Die Geschichte der Großschreibung

Die deutsche Sprache ist eine der wenigen Sprachen, deren Rechtschreibregeln heute noch eine generelle Substantiv-Großschreibung kennen. Doch wie kam es überhaupt zur Großschreibung und welche Geschichte hat sie in der deutschen Sprache?

Die deutsche Sprache enthält sowohl Kleinbuchstaben (Minuskeln) als auch Großbuchstaben (Majuskeln, Versalien), die gemischt im selben Text verwendet werden können. In vielen europäischen Schriftsprachen werden Eigennamen, religiöse Bezeichnungen und Höflichkeitsformeln großgeschrieben. Zusammen mit dem Luxemburgischen ist das Deutsche im lateinischen Alphabet aber die einzige Sprache, deren Rechtschreibregeln eine Substantiv-Großschreibung kennen.

 

Welche Wortarten werden großgeschrieben?

Neben Substantiven werden die meisten Substantivierungen großgeschrieben, wobei es sich um Wörter aus anderen Wortarten handelt. Manche Substantivierungen haben einen Artikel voranstehen (das Schöne) bzw. ein Pronomen (nichts Spannendes), ein unbestimmtes Zahlwort (ein paar Tage) oder ein anderes Attribut (lautes Lachen). Ferner gibt es Substantivierungen ohne Begleiter (Jung und Alt) und einige stellen eine Ausnahme dar (die anderen).

 

Seit wann gibt es die Großschreibung?

In antiken und frühmittelalterlichen Schriftsystemen des griechisch-lateinischen Schriftkreises und in den außereuropäischen Sprachen (Hebräisch, Arabisch, Chinesisch, Japanisch) gibt es keine Großschreibung. Diese gibt es im lateinischen, kyrillischen, griechischen und armenischen Alphabet erst seit dem Mittelalter.

 

Die Großschreibung im Deutschen

Erst im Spätmittelalter im 14. Jahrhundert trat die Großschreibung vermehrt in der deutschen Sprache auf. Damals wurden der erste oder die ersten paar Buchstaben in Versalien großgeschrieben, um religiöse Kontexte zu betonen. Die Großschreibung der Substantive und Substantivierungen wurde jedoch erst im Zeitalter des Barocks im 17. Jahrhundert eingeführt. Mit der Zeit gelangte die Großschreibung dann nach Dänemark und Norwegen: nach Dänemark im Jahr 1948 und nach Norwegen im Jahr 1869. Die Form der Großschreibung des Deutschen, wie wir sie heute kennen, entstand letztendlich im Laufe der Zeit durch den Gebrauch.

 

Weiterführende Literatur

Falls Sie mehr über die Geschichte der Großschreibung erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen den Artikel der Universität Bielefeld.

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