„Wer nie Deutsch gelernt hat, macht sich keinen Begriff, wie verwirrend diese Sprache ist.“ – Mark Twain
Das Zitat oben ist viel unkomplizierter als das, auf was Deutschlerner beim Lesen häufig stoßen. Je wissenschaftlicher die Arbeit, desto länger der Satz. Je länger der Satz, desto schwieriger ist es, die eigentliche Bedeutung des Satzes herauszufinden.
Satzglieder folgen immer den Regeln
Man muss auf jeden Fall den ganzen Satz durchlesen, um das Ganze richtig zu verstehen. Beim Sprechen ist es genauso schwer, im Kopf einen stilistisch wunderbaren Satz mit Te-Ka-Mo-Lo (Temporal, Kausal, Modal, Lokal) zu konstruieren und gleichzeitig an das gewählte Verb zu denken, wenn man an das Ende seines Satzes gelangt. Das führt zu nicht fließenden, oft gestammelten Sätzen, die nicht immer auf die sprachliche Kompetenz einer Person schließen lassen. Ein Beispielsatz wie der folgende zeigt, wie Einzelheiten in einem Satz die Hauptidee, in diesem Fall die der Organisation, erweitern:
- „Mein Freund, der seit Langem mit Kindern arbeitet, hat während der Urlaubszeit ein Sommercamp für Kinder von 4–8 Jahren organisiert.“
Nach den vielen Einzelheiten kommt endlich das Verb und wir können erleichtert aufatmen. Für diejenigen, die Deutsch als Muttersprache haben, ist der Satzbau ziemlich einfach.
Oder vielleicht nicht?
Trennbare Verben
Die Deutschen selbst haben mit Verben Probleme, insbesondere mit trennbaren Verben. Der CDU-Politiker und Redner Helmut Kohl war auch ein Opfer der deutschen Grammatik:
- „Jeder andere, der an dieser Stelle sitzen würde, würde auf die gleiche Art und Weise die persönliche Diffamierung ... stoßen."
Da fehlt eines, nämlich ein zweites „auf“. Der Satz sollte lauten: „würde auf die gleiche Art und Weise auf die persönliche Diffamierung stoßen.“ Herr Kohl hatte vielleicht sein zweites „auf“ vergessen und dadurch wurde seine Rede unterbrochen.
Die deutsche Sprache, inklusive ihrer Satzglieder und ihres Satzbaus, steht offensichtlich dem Sprachenlernenden entgegen. Aber nur nicht den Mut verlieren! Wir sind ja nur Menschen und können nicht alles im Kopf behalten. Und die Deutschen vergessen immer noch ihre Präpositionen. Fragen Sie doch mal Herrn Kohl.
Drei einfache Tipps
Leichter gesagt als getan, aber hoffentlich werden Sie diese drei einfachen Tipps nützlich finden:
1) Erst denken, dann sprechen!
2) Versuchen Sie zuerst, ein passendes Verb im Kopf zu behalten.
3) Vergessen Sie nie: Das Verb ist ein wichtiger Teil der deutschen Grammatik!
Haben Sie in Ihrer Sprache ein ähnliches Phänomen? Ist Ihre Sprache ein Werkzeug, ein Hindernis oder beides?