Die deutsche Sprache gilt als beschreibende Sprache, da die Wörter selbst oft schon die Funktionsweise, den Zweck oder die Besonderheiten der Bedeutung erkennen lassen. Ein Beispiel wäre das Breitmaulnashorn; ein Nashorn, welches ein besonders breites Maul hat.
International sind vor allem die besonders langen Komposita der deutschen Sprache bekannt, die es in dieser Form nur noch in der finnischen Sprache gibt.
- Wie lautet das längste deutsche und finnische Wort?
- Welche weiteren Besonderheiten weist die deutsche Sprache gegenüber anderen Sprachen auf?
Lange Komposita
In der deutschen Sprache kann man Wörter miteinander verbinden, sodass lange Komposita entstehen. Laut Guinness-Buch der Rekorde ist das längste deutsche Wort:
- Donaudampfschifffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaft
In der englischen Sprache würde man hierfür 15 Wörter benötigen: „Association for subordinate officials of the head office management of the Danube steamboat electrical services“.
Lentokonesuihkuturbiinimoottoriapumekaanikkoaliupseerioppilas
Doch nicht nur Nomen können im Deutschen miteinander verbunden werden, sondern auch Nomen und Verben. Staubsauger kommt von dem Wort „Staub“ (Nomen) und „saugen“ (Verb). Dies funktioniert auch mit Nomen und Adjektiven, wie in Blaukraut und Rotkohl.
Viele deutsche Wörter klingen gleich
Da viele deutsche Wörter die gleichen Wortendungen oder -anfänge haben, können sie gleich klingen, obwohl sie das nicht sind. Dies macht es für Erlerner dieser Sprache manchmal schwierig, die Unterschiede heraus zu hören.
Bei einigen Wörtern kann es da zu ungewollten Missverständnissen in der Kommunikation kommen:
- Abfall, Notfall, Anfall, Ausfall, Einfall und Unfall.
Die Syntax ist besonders
Jeder, der diese Sprache lernt, kennt im Grunde die goldene Regel des Satzbaus im Deutschen. Doch auch hier gibt es zahlreiche Ausnahmen, die man beachten muss.
Am Anfang heißt es immer, dass das Verb an zweiter Position im Satz stehen sollte. Allerdings müssen auch untergeordnete Konjunktionen berücksichtigt werden, bei welchen das Verb am Ende des Satzes steht.
In einem berühmten Aufsatz mit dem Titel „Die schreckliche deutsche Sprache“ schrieb Mark Twain zu dieser Thematik und zeigt, wie sinnlos die erste Regel sein kann.
Kasus und Genus
Wie in den meisten europäischen Sprachen gibt es auch im Deutschen ein Genus und man muss zwischen Maskulinum, Femininum und Neutrum wählen. Eine Besonderheit der deutschen Sprache ist allerdings das Neutrum, denn in den meisten Sprachen gibt es nur Maskulinum und Femininum.
Hinzukommt der Kasus, der abhängig vom Geschlecht des Substantivs ist. Demnach kann der zugehörige Artikel der, die, das oder die (Plural) lauten. Allerdings verändern sich die Artikel je nach Kasus (Nominativ, Genitiv, Akkusativ, Dativ).
Somit gibt es in der deutschen Sprache rund 16 Möglichkeiten für das englische „the“.
Umlaute
Was bei der deutschen Sprache auch auffällt, sind die 4 zusätzlichen Buchstaben ß, ä, ü und ö, wobei die letzteren drei Umlaute sind. Den Erlernern dieser Sprache kann der kleine Unterschied mit den Pünktchen bereits große Probleme bereiten:
- Küche und Kuchen,
- Buche und Bücher.