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Gerichte, Persönlichkeiten, Ursprung, Namensherkunft, Speisen
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Interessantes / 14. August 2024

Wie Gerichte zu ihrem berühmten Namen kamen

Mozartkugeln, Austern Rockefeller, Stroganoff oder ein Filet Wellington – es gibt zahlreiche Gerichte, die nach einer berühmten Persönlichkeit benannt wurden. Einige von ihnen begegnen uns regelmäßig, andere weniger häufig. Welche leckeren Gerichte und Getränke kennen Sie, die nach einer Persönlichkeit benannt wurden? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar.

 

Läuft Ihnen schon das Wasser im Munde zusammen, wenn Sie Mozartkugeln, Kaiserschmarrn, Birne Helene, Carpaccio, Fürst-Pückler-Eis und Nachos hören? Dann sollten sie sich für diesen Artikel unbedingt einen Snack bereitstellen, denn es wird köstlich. Aber keine Sorge, nur auf sprachlicher Ebene, denn hier gibt es nur leckere Details über die Namensherkunft der einzelnen Gerichte und Getränke. An die Snackschale, fertig los!

 

1. Nachos

Wer mag schon keine Nachos? Sie gehören ebenso wie Popcorn zu einem guten Kinobesuch dazu. Die leckeren Mais-Chips werden mit geschmolzenem Käse, Jalapenos und oft mit Guacamole, Salsa, scharf gewürztem Hackfleisch (Chili con Carne) oder Sauerrahm gegessen. Sie wurden im Jahr 1943 im mexikanischen Grenzort Piedras Negras von Ignacio „Nacho“ Anaya erfunden. Er war damals Kellner und begrüßte an einem Abend eine Gruppe Amerikaner von der nahgelegenen Air Base. Damals war der Koch nicht auffindbar, daher improvisierte Anaya ein wenig mit den Lebensmitteln, die vorhanden waren.

2. Austern Rockefeller

Bei Austern Rockefeller handelt es sich um Austern, die mit Petersilie, Butter und Semmelbrösel zubereitet werden. Sie wurden nach John D. Rockefeller benannt, weil sie sehr reichhaltig waren.

3. Carpaccio

Bei Carpaccio handelt es sich um ein italienisches Gericht mit rohem Rindfleisch, das sehr dünn geschnitten ist und meist mit Parmesan, Rucola und Zitronensaft serviert wird. Benannte wurde es nach dem berühmten venezianischen Maler und Zeichner Vittore Carpaccio, da der mit hellen roten Farben malte. Das Gericht wurde im Jahr 1950 in Harry’s Bar in Venedig von seinem Inhaber Giuseppe Cipriani für seine Stammkundin Contessa Amalia Nani Mocenigo erfunden, weil der Arzt ihr vom Verzehr von gegartem Fleisch abgeratet hat.

4. Stroganoff

Im Original besteht das Stroganoff aus Rindfleisch mit Sauerrahmsauce. Jedoch gibt es viele Varianten des Rezepts, sodass man nicht genau festlegen kann, was das Gericht an Zutaten beinhalten muss. Benannt wurde es nach der sehr reichen und einflussreichen russischen Familie Stroganoff. Zum ersten Mal wurde es schriftlich erwähnt in einem russischen Kochbuch aus dem Jahr 1871. Ein Küchenchef namens Charles Brière stellt das Gericht im Jahr 1891 in Paris auf einem Kochwettbewerb vor. Mit der Zeit wurde es auch in Deutschland bekannt, vor allem durch Johannes Mario Simmels Roman „Es muss nicht immer Kaviar sein“.

Die erste bekannte schriftliche Erwähnung eines Rinderfilet Stroganoff war in einem russischen Kochbuch im Jahre 1871.

5. Mozartkugeln

Die Mozartkugel ist eine Praline aus Schokolade, Pistazien, Marzipan und Nougat. Erfunden hat sie im Jahr 1890 der Salzburger Konditor Paul Fürst und nach dem Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart benannt. Der ursprüngliche Name war Mozart-Bonbon. Die nach dem Originalrezept von Hand zubereiteten Original Salzburger Mozartkugeln werden bis heute nur von der Konditorei Fürst hergestellt und nur in ihrem Geschäft verkauft. Zudem sind sie im Internet im Shop erhältlich. Aufgrund mangelnder Schutzrechte der Firma Fürst gibt es viele Nachahmerprodukte.

6. Eggs Benedict

Eggs Benedict sind pochierte Eier mit Speck oder Schinken auf einem gerösteten englischen Muffin (wahlweise Toast) und Sauce Hollandaise on Top. Benannt wurde das Gericht nach Lemuel Benedict, einem Wall Street Broker. Wie die Eggs Benedict entstanden sind, ist unklar. Eine Theorie besagt, dass Charles Ranhofer als Chefkoch des Delmonico’s Restaurants in New York City Eggs Benedict für den Finanzier LeGrand Benedict erfunden habe, weil dieser sich beklagte, dass es nichts „Neues“ zum Frühstück gebe. In Ranhofers Kochbuch „The Epicurean“ aus dem Jahre 1894 findet sich dann auch ein Rezept für Eggs à la Benedick. Eine weitere Annahme geht davon aus, dass der Börsenmakler Lemuel Benedict 1894 im New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel als Katerfrühstück die Eggs Benedict verlangt habe. Zu diesem Zeitpunkt hieß das Gericht noch anders und wurde anschließend nach ihm umbenannt.

7. Bloody Mary

Der Bloody Mary ist ein traditioneller Cocktail aus Wodka, Tomatensaft und Würzmitteln. Teilweise wurde der Drink auch als Red Snapper bekannt, allerdings versteht man heute darunter ein anderes Mixgetränk. Wie der Drink entstanden ist, kann nicht ganz nachvollzogen werden. Eine Legende besagt, dass der Cocktail auf Hollywood-Schauspieler George Jessel zurückginge. Er habe 1927 nach einer durchzechten Nacht in einer Bar in Florida eine übrig gebliebene Flasche Wodka mit Tomatensaft, Worcestershiresauce und Zitronensaft gemischt. Kurz darauf sei eine Freundin namens Mary Brown Warburton in der Bar erschienen und habe ihr weißes Kleid mit dem Drink ruiniert. Sie soll daraufhin gerufen haben „Now you can call me bloody Mary, George“.

Eine andere Quelle besagt, dass der Drink nach der englischen Königin Maria I. Tudor benannt worden sei. Aufgrund ihrer blutigen Protestantenverfolgung im 16. Jahrhundert hatte sie den Beinamen erhalten.

8. Beef Wellington

Das Beef Wellington ist ein Fleischgericht, das man bereits um 1900 in mehreren deutschsprachigen Kochbüchern fand. Prinzipiell ist es eine Abwandlung des älteren französischen Gerichts Filet de boeuf en croûte. Beim Filet Wellington handelt es sich um ein Rinderfilet mit einer Ummantelung aus Duxelles im Blätterteigmantel. Duxelles ist ein Püree aus gehackten Champignons, teilweise auch mit Gänseleberpastete.

Der Name Beef Wellington soll auf Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington zurückgehen. Nach einer Legende wurde ihm nach der Schlacht bei Vitoria ein in Teig eingebackenes Filet serviert, was seine Leibspeise wurde. Damals war es üblich, dass man nach einer Schlacht gefallene Armeepferde aß, daher handelte es sich wohl um ein Pferdefilet.

9. Bananas Foster

Bei Bananas Foster handelt es sich um eine leckere Nachspeise, die aus dem Restaurant „The Commanderes Palace“ in New Orleans stammte. Bei dem Rezept werden Bananen und Vanilleeis mit einer süßen Likörsoße serviert. Man kann es sich auch flambieren lassen.Erfunden hat es der Gastronom des besagten Restaurants, Owen Brennan. Benannt hat er es nach seinem Freund Richard Foster, der auch der Vorsitzende der New Orleans Crime Commission war.

10. Battenberg-Torte

Der Battenbergkuchen ist unter anderem auch als Dominokuchen bekannt. Es handelt sich um einen Biskuitkuchen, der aus einem ungefärbten und aus einem meist rosa gefärbten Teig besteht. Dieser ist dabei so angeordnet, dass im Querschnitt quadratische Biskuitstangen entstehen. Beim Aufschneiden des Kuchens zeigt er sein charakteristisches Schachbrettmuster. Glasiert wird der Kuchen mit einer dünnen Marzipanschicht. Wem der rosa gefärbte Teig nicht zusagt, kann auch Anstelle einen mit Kakao gefärbten Biskuit verwenden. Die einzelnen Biskuitstangen werden durch Aprikosenmarmelade zusammengehalten.

Wie der Kuchen entstanden ist, weiß man nicht genau. Man glaubt jedoch, dass der Kuchen 1884 anlässlich der Hochzeit von Prinzessin Viktoria mit Prinz Ludwig Alexander von Battenberg kreiert wurde. Die vier Quadrate sollen die vier Prinzen der Battenbergs repräsentieren: Ludwig Alexander, Alexander, Heinrich und Franz Joseph. Prinz Ludwig Alexander ging nach Großbritannien, wurde als britischer Untertan eingebürgert und nannte sich seitdem „Prince Louis of Battenberg“. 1917 verzichtete er auf alle deutschen Titel und nahm als Namen die englische Übersetzung „Mountbatten“ an.

 

Gerichte, die nach Personen benannt wurden

  • Austern Rockefeller – John D. Rockefeller, amerikanischer Unternehmer
  • Battenbergkuchen – Adelsgeschlecht von Battenberg
  • Béchamelsauce – Louis de Béchamel, französischer Bankier und Hofmeister von Ludwig XIV
  • Agnes-Bernauer-Torte – Agnes Bernauer, Geliebte des bayerischen Herzogs Albrecht III.
  • Birne Helene – nach der Titelfigur von Jacques Offenbachs Operette „Die schöne Helena“
  • Bismarckhering und Bismarck-Eiche– Otto von Bismarck, deutscher Staatsmann
  • Bloody Mary – Maria Tudor, englische Königin
  • Bœuf Stroganoff – Grigorij Alexandrowitsch oder Sergej Grigorjewitsch Stroganow, russische Adlige
  • Carpaccio – Vittore Carpaccio, italienischer Maler
  • Caesar Salad – Cesare Cardini, italienischer Hotelier, Gastronom und Chefkoch in Mexiko
  • Chateaubriand – François-René de Chateaubriand, französischer Schriftsteller
  • Sauce Choron – Alexandre Étienne Choron, französischer Koch
  • Sauce Colbert – Jean-Baptiste Colbert, französischer Staatsmann
  • Cumberlandsauce – Ernst August von Hannover, Kronprinz von Hannover, Duke of Cumberland und Teviotdale
  • Dobostorte – József Dobos, ungarischer Konditormeister
  • Duxelles – Nicolas Chalon du Blé, Marquis d’Uxelles, französischer Marschall und Außenminister
  • Earl Grey Tee – Charles Grey, 2. Earl Grey, britischer Adliger und Premierminister
  • Eggs Benedict – nach dem Bankier LeGrand Benedict oder dem Aktienhändler Lemuel Benedict
  • Filet Wellington – Arthur Wellesley, 1. Herzog von Wellington, britischer Feldmarschall
  • Fürst-Pückler-Eis, Fürst-Pückler-Torte – Hermann von Pückler-Muskau, deutscher Adliger
  • Kotelett à la Nelson – Horatio Nelson, britischer Admiral
  • Lady Grey Tee, Mary Elizabeth Grey, Ehefrau von Earl Grey
  • Leibniz-Keks – Gottfried Wilhelm Leibniz, deutscher Philosoph
  • Lucca-Augen (Toast), Lucca-Augen (Gebäck) – Pauline Lucca, österreichische Opernsängerin
  • Lukullus – Lucius Licinius Lucullus, römischer Senator und Feldherr
  • Madeleines – Köchin Madeleine Paulmier am Hof des Herzogs von Lothringen
  • Mohrenkopf – Mauritius (Heiliger)
  • Sauce Mornay – Philippe Duplessis-Mornay, französischer Staatsmann
  • Mozartkugel – Wolfgang Amadeus Mozart, Komponist
  • Salat Olivier – Lucien Olivier, französischer Koch
  • Pavlova – Anna Pawlowna Pawlowa, russische Meistertänzerin des klassischen Balletts
  • Pfirsich Melba – Nellie Melba, australische Sängerin
  • Pizza Margherita – Margarethe von Italien, italienische Königin
  • Praline – nur der Legende nach benannt nach César de Choiseul, Marschall von Frankreich, Graf von Plessis-Praslin, vom franz. Verb: praliner = im Zucker bräunen
  • Prinzregententorte – Luitpold von Bayern, Prinzregent von Bayern
  • Rumfordsuppe – Benjamin Thompson, Graf Rumford, Militär und Experimentalphysiker
  • Runeberg-Törtchen – Johan Ludvig Runeberg, finnischer Dichter
  • Sachertorte – Franz Sacher, österreichischer Konditor
  • Sandwich – John Montagu, 4. Earl of Sandwich, britischer Diplomat und Staatsmann
  • Sandwich Barros Luco – Ramón Barros Luco, chilenischer Politiker und Präsident
  • Saint-Honoré-Torte – Honorius von Amiens, französischer Geistlicher, Bischof von Amiens
  • Sarah-Bernhardt-Torte – Sarah Bernhardt, französische Bühnen- und später Filmschauspielerin
  • Savarinkuchen – Jean Anthelme Brillat-Savarin, französischer Gastronomiekritiker
  • Schillerlocke (Fisch), Schillerlocke (Gebäck) – Friedrich Schiller, deutscher Dichter
  • Seezunge Lady Hamilton – Emma Hamilton, britische Künstlerin und Gesellschaftsdame
  • Crêpe Suzette – Suzette, Begleiterin des Prince of Wales Edward VII. bei einem Restaurantbesuch
  • Welfenspeise – Adelsgeschlecht der Welfen
  • Sauce Villeroy – François Villeroy, französischer General und Marschall von Frankreich
  • Zaunerstollen – nach Johann Zauner, dem Gründer der Konditorei Zauner in Bad Ischl

 

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