Der, die oder das? Welcher Artikel ist nun der richtige? Diese Frage ist in einigen Fällen auch für Muttersprachler schwierig. Im folgenden Artikel beschäftigen wir uns mit den wichtigsten Genusregeln, um die letzten Zweifel zu beseitigen und Sie zum Artikelexperten zu machen.
Wie bereits Mark Twain einst schrieb, ergeben die Artikel der deutschen Sprache keinen Sinn und wer die Artikel perfekt beherrschen möchte, sollte sie am besten lernen.
ohne Sinn und Methode. Man muss daher bei jedem Substantiv das Geschlecht mitlernen.
Eine andere Methode gibt es nicht.“ Mark Twain in „Die schreckliche deutsche Sprache“
Insbesondere den letzten Ratschlag hören Personen, die Deutsch lernen, sehr ungern, doch es gibt auch gute Nachrichten: Neben zahlreichen Ausnahmen gibt es einige Regeln, die man sich merken kann. Dies ist für Personen, die Deutsch lernen und Muttersprachler hilfreich.
Woran erkennt man den Artikel eines Wortes?
Oftmals kann man das Genus an der Endung des Nomens erkennen, denn einige Endungen sind eindeutig einem Genus zuzuordnen. Des Weiteren gibt es Wortgruppen oder Themenbereiche, die prädestiniert für ein bestimmtes Genus sind. Mehr dazu erfahren Sie im unteren Abschnitt. Ferner kann aber auch die Pluralendung einen Hinweis auf das grammatikalische Geschlecht des Nomens geben.
Maskuline Wörter
Häufig sind Wörter maskulin, wenn man über Zeit und Datum spricht: Tageszeiten, Wochentage, Monate und Jahreszeiten. Ebenso sind die Himmelsrichtungen maskulin und Wörter, die das Wetter beschreiben: Der Norden, der Wind, der Schnee, der Hagel.
Die meisten alkoholischen Getränke sind ebenfalls maskulin, wobei das beliebteste von allen eine Ausnahme darstellt: Das Bier.
Darüber hinaus sind die meisten Wörter mit den folgenden Wortendungen maskulin:
- -ig (der Käfig, der König)
- -ismus (der Tourismus, der Buddhismus)
- -ich (der Pfirsich, der Teppich)
- -ling (der Feigling, der Frühling)
- -eig (der Zweig, der Teig)
- -ast (der Palast, der Fantast)
- -and, -ant, -är, -end, -eur/-ör, -iker, -ist, -oge (der Informant, der Doktorand, der Millionär, der Promovend, der Saboteur, der Likör)
- Nur Personen mit der Endung -ier, - iker, -ist, -oge (der Bankier, der Mathematiker, der Chemiker, der Optimist, der Biologe, der Pädagoge)
- -or (der Generator, der Autor)
- Bezeichnung für Personen oder Nomen (Fremdwörter) mit der Endung -ent (der Dirigent, der Advent). Ausnahmen: Das Talent und das Prozent.
Feminine Wörter
Beinahe alle Obstsorten sind feminin, wobei es auch hier Ausnahmen gibt: Der Apfel und der Pfirsich. Namen für Schiffe und Motorräder sind im Deutschen feminin.
Wörter mit den folgenden Suffixen sind feminin:
- -keit (die Heiterkeit, die Traurigkeit)
- -heit (die Anwesenheit, die Besonderheit)
- -ung (die Zeitung, die Heilung)
- -schaft (die Gesellschaft, die Leidenschaft)
- -erei (die Bücherei, die Brauerei)
- -tion, -sion, -ion (die Definition, die Version, die Religion)
- -anz, -enz, -ik, -ität, -itis, -ur (die Eleganz, die Intelligenz, die Ästhetik, die Kreativität, die Bronchitis, die Garnitur)
- Nomen mit der Endung -in sind feminin, wenn der Plural mit -nen gebildet wird. Bezeichnungen für weibliche Personen und Berufe sind feminin: Die Spanierin, die Lehrerin, die Akteurin.
Neutrale Wörter
Alle Farben sind im Deutschen neutral: Das Rot, das Gelb und das Blau. Ebenso tragen Biersorten den Artikel „das“: Das Becks, das Radler oder das Erdinger Weißbier.
Wörter mit den folgenden Suffixen haben den Artikel „das“:
- -ment (das Firmament, das Element)
- -um (das Album, das Forum)
- -ett (das Kabinett, das Omelett)
- -ma (das Thema, das Klima)
- -tum (das Heiligtum, das Wachstum)
- Diminutive mit -chen (das Tischchen, das Häuschen)
Schwierige Endungen
Nomen mit den Endungen -e, -er, -en, -el, -nis und -chen können nicht immer ohne Probleme einem Genus zugordnet werden, doch auch hier gibt es einige Tricks, mit denen man herausfinden kann, wann der, die oder das verwendet wird. In diesem Artikel möchten wir uns allerdings auf die wichtigsten Regeln beschränken.
Gleichlautende Nomen mit unterschiedlichem Genus
Wie bereits in einem vorherigen Artikel thematisiert, gibt es selbstverständlich auch Nomen mit gleicher Schreibweise und unterschiedlichem Genus. Diese Nomen können entweder einen Bedeutungsunterschied aufweisen oder nicht. In anderen Fällen handelt es sich um Substantivierungen (Bezeichnungen für Personen oder Abstrakta):
- Mit Bedeutungsunterschied: Der Kiefer als Teil des Gesichts oder die Kiefer (Baum); Der Graben oder das Graben eines Lochs.
- Ohne Bedeutungsunterschied: der/das Blog, der/das Radar, der/das Teil, der/das Virus.
- Substantivierungen: der/die Angestellte, der/die Reisende, der/die Abgeordnete.
Fazit – Die Ausnahme bestätigt die Regel
Meist helfen die obigen Regeln bei der Entscheidung, ob der, die oder das verwendet werden sollte. Doch leider sind die Regeln nicht immer hilfreich, da es viele Ausnahmen oder weitere Sonderegeln gibt. Auch bei der Wahl des richtigen Artikels gilt, wie häufig in der deutschen Sprache:
(Die Ausnahme bestätigt die Regel).