Eigentlich kann es ganz einfach sein, doch auch für Muttersprachler ist die Unterscheidung zwischen „dass“ und „das“ sehr schwierig. Besonders im Schriftsprachgebrauch ist dieser Fehler einer der häufigsten der deutschen Sprache.
„Daß“ gibt es seit Rechtschreibreform nicht mehr
Zunächst sollte man sich merken, dass es „daß“ mit einem „ß“ seit der Rechtschreibreform von 1996 nicht mehr gibt. Das heißt, dass jegliche Verwendung schlichtweg falsch ist.
Unterschied zwischen „das“ und „dass“
In der deutschen Sprache gibt es, wie in vielen anderen Sprachen auch, Wörter, die ähnlich klingen, anders geschrieben werden und Verschiedenes bedeuten. Demzufolge haben sie auch eine andere Bedeutung. Ähnlich ist es mit den Wörtern „das“ und „dass“.
„Das“ kann ein sächlicher Artikel sein (das Haus, das Kind), es kann Demonstrativpronomen sein und für „dies“ oder „dieses“ stehen, und es kann als Relativpronomen (welches) fungieren.
Wann „das“ und wann „dass“?
„Das“ ist im Grunde ein Artikel (der – die – das), steht meist in direktem Zusammenhang mit einem anderen Wort und kann dessen Platzhalter sein.
- Das Mädchen, das ich gestern traf, war sehr freundlich.
- Das Fenster, das ich gestern geputzt habe, ist wieder schmutzig.
Bei „dass“ handelt es sich um ein Bindewort, welches Nebensätze verbindet und einleiten kann.
- Ich glaube nicht, dass er gelogen hat.
- Dass die Sonne scheint, ist unwahrscheinlich.
Nicht hinter jedem Komma steht automatisch ein „dass“
Oftmals wird vermutet, dass hinter jedem Komma ein „dass“ folgen muss. Selbst wenn es in den meisten Fällen funktionieren kann, gibt es einige Nebensätze, die mit „das“ eingeleitet werden.
- Dass ich dir geglaubt habe, das war ein Fehler.
- Das Haus, das abgerissen wurde, stand unter Denkmalschutz.
„Dass das“ sorgt für Verwirrung
Es reicht bereits aus, dass die Unterscheidung dieser beiden Wörter viel Verwirrung verursacht, aber sobald beide hintereinander erscheinen, sind die meisten Muttersprachler und Lerner überfragt. In diesem Fall muss unbedingt eine Regel her, um Klarheit zu schaffen.
- Dass das Wetter nicht besser wird, haben wir befürchtet.
- Dass das Kind nicht zu viele Süßigkeiten essen soll, haben wir erwähnt.
Dieses, jenes und welches kann helfen
Glücklicherweise gibt es eine Regel, die Sicherheit schaffen kann. Überall dort, wo man für ein „das“ auch die Worte dieses, jenes oder welches benutzen kann, gehört kein „dass“ hin. Dabei muss der Satz die gleiche Bedeutung beibehalten.
→ Das Mädchen, das ich gestern traf, war sehr freundlich.
- Das Mädchen, welches ich gestern traf, war sehr freundlich.
- Jenes Mädchen, welches ich gestern traf, war sehr freundlich.
→ Dass das Wetter nicht besser wird, haben wir befürchtet.
Jenesdas Wetter nicht besser wird, haben wir befürchtet.
→ Ich glaube, dass du die Wahrheit sagst.
- Ich glaube,
jenesdu die Wahrheit sagst.
Eselsbrücken
- „Dieses, welches, jenes - ein ‚s‘ kommt dran, nur eeenes (eines).“
- Ich wusste doch, dass das „das“ das ist, das man mit zwei „s“ schreibt.
- Für die Bayern is des einfacher. Übaroi, wo ma im Dialekt „des“ sogn ko, schreibt ma des „das“ mit oam „s“.
- Das „s“ im „das“, es bleibt allein, passt dieses jenes, welches rein.
Fazit
„Daß“ gibt es seit der neuen Rechtschreibung nicht mehr. „Das“ kann ein Relativpronomen, Demonstrativpronomen oder sächlicher Artikel sein, wohingegen „dass“ eine Konjunktion ist. Kann man „das“ mit jenes, welches oder dieses ersetzen, wird kein „dass“ verwendet.