Im heutigen Artikel geht es um die Besonderheiten der technischen Sprache; ebenso wie die Sprache der Politik besitzt auch die Technik ihre eigenen Fachtermini und eigenen Merkmale. Kennen Sie interessante technische Begrifflichkeiten und ihren Ursprung? Dann hinterlassen Sie uns einen Kommentar!
Die Sprache der Technik und der Naturwissenschaften ist vielfältig und hat ihre eigenen Begrifflichkeiten. Ganz gleich, ob man sich Gebrauchsanleitungen, Versuchsbeschreibungen, Handbücher, Testberichte oder Sicherheitsdatenblätter ansieht – überall begegnen dem Leser spezifische Fachausdrücke der jeweiligen Wissenschaften. Maschinenbau, Pharmaindustrie, IT-Branche, Elektrotechnik, Mechatronik und Schiffsbau – sie alle haben ihre eigene Sprache.
Die Sprache der Chemie
Nehmen wir die Sprache der Chemie, dann sie ist eine der ältesten Fach- und Wissenschaftssprachen überhaupt, deren Ursprung bis in die ältesten menschlichen Zivilisationen zurückreicht. In der Chemie wurde und wird die Arbeit meist unter Wissenschaftlern geteilt, demzufolge ergeben sich auch Eigentümlichkeiten der chemischen Sondersprache, Fachsprache und Wissenschaftssprache. Dabei gab es selbstverständlich auch Aufzeichnungen, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, sowie die Geheimsprache der Alchemie. Letztere sorgte dafür, dass sich eine Symbolsprache entwickelte, die sich in Kombination mit Latein zu einer allgemeinverständlichen Lingua Franca der Chemie weiterentwickelte. Im Laufe der Zeit nahmen aber auch einige chemischen und technischen Fortschritte im deutschsprachigen Raum einen Einfluss auf die Sprache der Chemie.
Auffälligkeiten der technischen Sprache
Zudem fallen bei der technischen Sprache manchmal Besonderheiten ins Auge, z.B. bei der Beschreibung der Aggregatszustände. Hier gibt es die Zustände fest, flüssig und gasförmig. Warum heißt es nicht gasig?
Die Bezeichnung „gasförmig“ bei der es sich um eine gelehrte Wortschöpfung des Brüsseler Arztes und Chemikers van Helmont handelt, gibt es bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts und ist möglicherweise durch das französische „gaze“ (eine damals in Mode gekommene Stoffart) beeinflusst worden. Zunächst kursiert der Begriff nur in der Chemie und wird erst später durch die Ballonfahrt gegen Ende des 18. Jahrhunderts bekannt. Interessant ist dabei auch, dass das damals als „barbarisch“ bezeichnete Wort abgelehnt wurde und mit Dunstluft oder Luftgeist ersetzt werden sollte.