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Schweizerdeutsch, Schweizer, Exkurs
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Interessantes / 07. Mai 2020

Exkurs: Schweizerdeutsch

Als Schweizerdeutsch bezeichnet man alle in der Deutschschweiz gesprochenen alemannischen Dialekte. Die schweizerische Variante des Standarddeutschen wird als Schweizer Hochdeutsch bezeichnet und kann nicht mit dem Schweizerdeutsch gleichgesetzt werden.

 

Doch warum bezeichnen die Schweizer das Schweizerdeutsch
immer als eigene Sprache und ist dies überhaupt korrekt?

 

Im Grunde genommen, ist das Schweizerdeutsch keine eigene Sprache, sondern linguistisch betrachtet ein Sammelbegriff für die im deutschsprachigen Raum der Schweiz gesprochenen Dialekte. Demnach kann man keine genauen Grenzen zwischen den verschiedenen Dialekten in den einzelnen Regionen ziehen.

Manche Ausdrücke unterscheiden sich voneinander in den verschiedenen Kantonen. Ebenso hört man Begriffe, die zwar so klingen als seien sie aus dem Hochdeutschen, tatsächlich haben sie aber eine andere Bedeutung.

 

Deutsch klingende Begriffe, die nicht Deutsch sind

Betrachtet man einmal das Wort „Zügeln“, glaubt man als Deutscher oder Österreicher der Begriff hätte etwas mit Reitsport zu tun. Im Schweizerdeutsch bedeutet dieses Wort jedoch „umziehen“. Ähnlich sieht es mit dem Wort „Stutz“ aus; dies hat nichts mit zweifeln zu tun, sondern bezeichnet jemanden, der steinreich ist und viel Geld besitzt. Sagt ein Schweizer, dass jemand „betrieben“ ist, dann meint er, dass jemand hohe Schulden hat. Ebenso ist es mit dem Begriff „speditiv“: Sollen Sie speditiv etwas erledigen, dann müssen Sie sich beeilen. 

 

Die Schweizer Grammatik ist anders

Nicht nur die Begriffe, sondern auch die Grammatik ist anders im Schweizerdeutsch und weicht vom Hochdeutschen aus Deutschland ab. Insbesondere bei Artikeln fällt dies häufig auf, denn in der Schweiz heißt es ebenso wie in Österreich das E-Mail und nicht die E-Mail. Unterschiede gibt es auch bei der Pluralbildung von Nomen; so heißt es beispielsweise Pärke als Mehrzahl von Parks.

 

Welche Besonderheiten gibt es bei der Rechtschreibung?

Die Schweizer sind sprachlich meist sehr talentiert, denn anders als die Mehrzahl der Deutschen können Sie sowohl Schweizerdeutsch als auch Hochdeutsch verstehen, sprechen und schreiben. Nichtsdestotrotz gibt es in der Schriftsprache Unterschiede zum Deutschen.

Das „ß“ wird in der Schweiz mit „ss“ ersetzt, sodass es das „ß“ faktisch nicht gibt. Ebenso verwendet man in der Schweiz keinen Punkt bei Zahlen, sondern einen Anführungsstrich: In der Schweiz schreibt man 25‘000 anstatt 25.000

 

Das Schweizerdeutsch und andere Sprachen

Schweizerdeutsch wird hauptsächlich vom Französischen beeinflusst, sodass viele französische Begriffe Einzug ins Schweizerdeutsche gefunden haben.

Hierzu zählen beispielsweise die Wörter:

  • Billet für Fahrschein,
  • Trottoir für Bürgersteig,
  • Natel für Mobiltelefon und
  • Velo für Fahrrad.

 

Fazit

Wer sich in der Schweiz beruflich aufhalten möchte oder längere Zeit im Land verweilt, sollte sich mit den sprachlichen Merkmalen und Besonderheiten des Schweizerdeutsch vertraut machen, um sich im Land besser zurechtzufinden.

 

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