Der Buchstabe Q oder q ist der 17. Buchstabe des modernen lateinischen Alphabets und wird in Deutschland und in der Schweiz [ku:] ausgesprochen; in Österreich im Allgemeinen [kve:].
In den meisten Sprachen erscheint der Konsonant nur im Digraphen QU und im Deutschen hat diese Buchstabenverbindung den Laut [kv]. Er gehört mit einigen anderen Buchstaben zu den seltensten Buchstaben des Deutschen. Beim Q handelt es sich aber nicht um einen deutschen Buchstaben, denn die Schreibung „qu“ oder „Qu“ wurde dem Lateinischen entnommen.
Das Graphem QU und seine Verwendung
Obwohl das Graphem QU für [kv] oder [kw] kein eigenes Phonem besitzt, ist es in vielen Sprachen, die das lateinische Alphabet nutzen, erhalten geblieben.
In romanischen Sprachen (Französisch, Spanisch, Portugiesisch) nutzt man das QU als [k:] vor Vokalen: Quebec. In anderen Sprachen kann das Q auch ohne U vorkommen.
Herkunft
1. Proto-semitisches Qoph-Symbol, 2. Phönizisches Qoph, 3. Frühgriechisches Qoppa, 4. Etruskisches Q und 5. Lateinisches Q
Obwohl das Q dem Lateinischen entnommen wurde, ist es kein ursprünglich lateinischer Buchstabe, denn er kam bereits bei den Phöniziern vor und wurde später über die Griechen und die Etrusker in das lateinische Alphabet übernommen. Als Ursprung wird daher der phönizische Buchstabe Qoph betrachtet, da er dem heutigen Q in seiner Form sehr ähnelt.
Die Griechen übernahmen den Buchstaben von den Phöniziern als Quoppa bzw. Koppa und gebrauchten ihn als [k]-Laut. Später erwies sich das Qoppa als unnütz und wurde wieder abgeschafft, sodass es nicht mehr Bestandteil des altgriechischen und neugriechischen Alphabets blieb.
Die Etrusker übernahmen zwischenzeitlich das griechische Alphabet und somit auch den damals noch gebräuchlichen Buchstaben Q.
Letztendlich gelangte der Buchstabe dann im 7. Jahrhundert v. Chr. in das lateinische Alphabet. Hier herrschte der Brauch, das Q vor dem U zu verwenden, welcher bis heute erhalten blieb.
Das Q ist in Gefahr
Heutzutage gibt es nur noch sehr wenige Sprachen, in denen das Q ohne ein nachfolgendes U vorkommt. Ausnahmen bilden hier das Albanische und das Arabische. Auch im Deutschen wollten die Rechtschreibreformer dem U nach dem Q an den Kragen, jedoch bisher ohne Erfolg. Dabei wollten die Reformer auch die gänzliche Abschaffung des Q und QU durchsetzen, da der Lautwert durch die Buchstaben „kw“ und „kv“ ersetzt werden könnte.
Doch die Tradition hat sich durchgesetzt, sodass uns das Q erhalten blieb. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich auch die Frage, ob das Wort „Quelle“ optisch noch ansprechend aussieht, wenn es zu „Kvelle“ oder „Kwelle“ wird. Gleiches gilt für:
- Kwatsch/Kvatsch anstatt Quatsch
- Kwalle/Kvalle anstatt Qualle
- Kwebec/Kvebec anstatt Quebec
- qwer/qver anstatt quer
Fazit
Trotz fehlgeschlagener Rechtschreibreform bleibt uns das QU im Deutschen erhalten. Demzufolge ist es nach wie vor richtig, dass einem Q stets ein U folgt. Diese Buchstabenkombination wird [kv] ausgesprochen, wie etwa in Quelle. Einige Fremdwörter, die hauptsächlich aus dem Französischen stammen, werden mit einem [k]-Laut ausgesprochen: Mannequin.