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Ein Vergleich zwischen britischem und amerikanischem Englisch anhand von Wortbeispielen.
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Sprachdilemmas / 12. Juni 2025

Britisches vs. amerikanisches Englisch: die wichtigsten Unterschiede

Haben Sie in New York schon mal nach einem „biscuit“ gefragt – und waren dann überrascht, ein Brötchen statt eines Kekses zu bekommen? Oder wundern Sie sich, warum Amerikaner „color“ schreiben, während Ihre britische Rechtschreibprüfung auf „colour“ besteht?

Willkommen in der wunderbaren Welt von Englisch gegen Englisch – genauer gesagt: britisches Englisch (BrE) vs. amerikanisches Englisch (AmE). Beide Varianten stammen zwar vom gleichen Ursprung ab, doch über Jahrhunderte hinweg haben sich auf beiden Seiten des Atlantiks viele Unterschiede entwickelt: in der Rechtschreibung, im Vokabular, in der Grammatik, Aussprache und Zeichensetzung.

Schnappen Sie sich also eine Tasse Tee – oder Kaffee – und entdecken Sie mit uns die kleinen, feinen (und manchmal urkomischen) Unterschiede in der am weitesten verbreiteten Sprache der Welt.

 

Wortschatz: chips oder fries? Boot oder trunk?

Der auffälligste Unterschied liegt im Wortschatz – viele Begriffe unterscheiden sich komplett:

 

Britisches Englisch

Amerikanisches Englisch

biscuit

cookie

crisps

chips

chips

fries

flat

apartment

lorry

truck

boot (Auto)

trunk

petrol

gas/gasoline

holiday

vacation

jumper

sweater

rubbish

trash/garbage

 

Ein Klassiker: im UK wandert das Gepäck in den boot – in den USA in den trunk. Und wer in London nach pants fragt, bekommt Unterwäsche – nicht Hosen.

 

Besonderer Spaßfaktor: football bedeutet in Großbritannien Fußball, in den USA jedoch American Football – Helm, Touchdowns und alles drum und dran.

 

Rechtschreibung: die Sache mit dem verlorenen „u“

Britisches Englisch liebt seine „u“s, amerikanisches Englisch streicht sie gern. Das liegt vor allem am Lexikografen Noah Webster, der das US-Englisch vereinfachen und eigenständiger machen wollte.

 

Ein paar klassische Unterschiede:

Britisch

Amerikanisch

colour

color

favour

favor

organise

organize

centre

center

traveller

traveler

 

Die Regel ist meist klar: weniger Buchstaben, mehr Konsistenz – zumindest in der Theorie.

 

Aussprache: Schedule oder Skedule?

Auch in der Aussprache zeigen sich deutliche Unterschiede.

 

Beispiele:

  • Schedule → UK: „shed-yool“ | US: „sked-yool“
  • Advertisement → UK: ad-VER-tiss-ment | US: AD-ver-tize-ment
  • Route → UK: „root“ | US: „rowt“ oder „root“
  • Der Buchstabe Z → UK: zed | US: zee
  • Mobile phone → UK: MO-bile | US: mo-BILE

 

Diese Unterschiede sorgen oft für charmante Missverständnisse – oder für Gesprächsstoff beim Smalltalk.

 

Grammatik: at the weekend oder on the weekend?

Auch die Grammatik variiert zwischen UK und US:

 

Präpositionen:

  • UK: „I’ll see you at the weekend.“
  • US: „I’ll see you on the weekend.“
  • UK: „She’s in hospital.“
  • US: „She’s in the hospital.“

 

Vergangenheitsformen:

  • UK: „I learnt a lot.“
  • US: „I learned a lot.“

 

Kollektive Substantive:

  • UK: „The team are winning.“ (Team = Gruppe von Individuen)
  • US: „The team is winning.“ (Team = Einheit)

 

Beides ist korrekt – aber abhängig von der Variante, die man nutzt.

 

Zeichensetzung und Zitate: Punkt drinnen oder draußen?

Auch bei der Zeichensetzung gehen die Meinungen auseinander.

 

Zitatzeichen:

  • UK: einfache Anführungszeichen (‘Hallo’)
  • US: doppelte Anführungszeichen (“Hello”)

 

Punktsetzung bei Zitaten:

  • UK: ‘It’s called a “brilliant idea”.’
  • US: “It’s called a ‘brilliant idea.’”

 

Und jetzt? Welche Variante sollte man verwenden?

Beide Varianten sind korrekt – aber bleiben Sie konsistent! Wer mit britischem Englisch beginnt, sollte es auch durchziehen. Das gilt besonders für Webseiten, Texte im Marketing oder wissenschaftliche Arbeiten.

Wenn Sie für ein britisches oder amerikanisches Publikum schreiben, passen Sie Ton, Wortwahl und Schreibweise an.

Und wenn Sie sich einfach nur davor retten wollen, in Texas „crisps“ oder in London „pants“ zu sagen – dann hilft dieser Artikel vielleicht, rote Ohren zu vermeiden.

 

Eine Sprache, zwei Persönlichkeiten

Britisches und amerikanisches Englisch sind wie Geschwister: gleicher Ursprung, aber verschiedene Erziehung. Sie verstehen sich meist – haben aber ihre ganz eigenen Eigenheiten.

Ob Sie nun honour oder honor schreiben, fries oder chips bestellen oder zed statt zee sagen – denken Sie daran: Sprachen leben von Vielfalt.

 

Und jetzt wissen Sie: trousers ≠ pants, und crisps ≠ chips. Viel Spaß beim Englisch-Dolmetschen!

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