Welche Bedeutung hat die Farbe Blau in der deutschen Sprache und wofür steht Blau? Es gibt viele Redewendungen, die mit der Farbe Blau in einem Zusammenhang stehen:
- blau machen
- blau sein
- sich grün und blau ärgern
Welche Redewendungen kennen Sie mit der Farbe Blau? Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Ebenso wie Grün für Hoffnung und Natur, Rot für Liebe, Weiß für Reinheit und Unschuld oder Schwarz für Tod und Trauer steht, hat auch die Farbe Blau eine Bedeutung und findet sich in vielen Redewendungen der deutschen Sprache wieder. Doch was symbolisiert und charakterisiert die Farbe Blau und welche Emotionen vermittelt sie?
Welche Bedeutung hat Blau?
Das Meer ist blau und der Himmel ist blau – obwohl Blau eine kalte Farbe ist, steht sie für Frieden, Freundschaft, Gelassenheit und Verlässlichkeit. In der Literatur und in der bildenden Kunst steht Blau für die Ferne und Sehnsucht und im 19. Jahrhundert wurde das Motiv der blauen Blume zum Sinnbild der Suche nach Erfüllung und gilt heute noch als Inbegriff der Sehnsucht und Liebe. Der Ausdruck „blauer Mond“ steht hingegen für einen zweiten Vollmond innerhalb eines Monats und gilt als seltenes Ereignis.
Welche idiomischen Wendungen gibt es?
Die deutsche Sprache hat einige Redewendungen und Bezeichnungen mit der Farbe Blau. Hier sind einige Beispiele:
Redewendung |
Bedeutung |
Herkunft |
---|---|---|
blaumachen |
schwänzen, krankfeiern |
Kurzform von „einen blauen Montag machen“. |
blauäugig sein |
naiv, leichtgläubig, treuherzig, weltfremd, arglos |
Blaue Augen stehen allgemein für Treue und Aufrichtigkeit, spielt aber bei der Redewendung auf die blauen Augen der Babys an. |
das Blaue vom Himmel reden/versprechen/lügen |
leere Versprechungen machen und lügen |
Der Himmel steht für das weit Entfernte und Unerreichbare. |
sich grün und blau ärgern |
sich sehr stark ärgern |
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ins Blaue fahren/hineingehen |
Ausflug an einen unbekannten oder vorher nicht bestimmten Ort |
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blau sein |
betrunken sein |
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blauen Dunst vormachen |
jemandem etwas vortäuschen |
Zauberer ließen früher während ihrer Tricks blauen Rauch aufsteigen. Dies hinderte die Zuschauer am genauen Beobachten. Außerdem gilt „blau“ in älteren Sprachen als Farbe der Täuschung, Verstellung und Lüge, ebenso wie der „Dunst“. |
mit einem blauen Auge davonkommen |
einer ungünstigen Situation mit geringem Schaden entgehen |
Das Auge als wichtiges Sinnesorgan. Bei einem Bluterguss neben dem Auge hätte es auch ins Auge gehen können, man wäre nicht mit einem blauen Auge davongekommen. |
blauer Montag |
schwänzen, krankfeiern |
Montag, an dem man ohne triftigen Grund nicht zur Arbeit oder Schule geht. |
die blaue Stunde |
Dämmerstunde |
Während der Zeit der Dämmerung nach Sonnenuntergang und vor Eintritt der Dunkelheit. |
ein blaues Wunder erleben |
eine unerfreuliche Überraschung erleben |
Redewendung aus dem frühen 16. Jahrhundert. Sie bezieht sich womöglich auf das Handwerk der Färber: Nach Reaktion mit Sauerstoff nehmen Stoffe nach dem Färben plötzlich eine andere Tönung an. Dies gilt als böse Überraschung. |
ins Blaue schießen |
Auf Basis von Vermutungen handeln; etwas ohne bestimmten Zweck und ohne Erfolg tun; nicht zielgerichtet handeln. |
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Exkurs: Die Farbe Blau und Weihnachten
Wenn man an Weihnachten denkt und mit welchen Farben man das heilige Fest assoziiert, kommen einem die Farben Grün, Rot, Weiß und Gold in den Sinn. Doch bei der Farbe Blau fallen einem kaum Verbindungen zu Weihnachten ein. Warum ist das so? Weiß steht für die weiße Weihnacht mit Schnee, aber auch für die Menschwerdung Gottes als unschuldiges, neugeborenes Kind. Demnach steht Weiß auch für Unschuld und Reinheit. Rot ist die Farbe des Weihnachtsmanns und steht für die Leiden Christi. Grün steht für die Hoffnung und ist die Farbe der immergrünen Tanne. Rot und Grün in Kombination steht für Tod und Geburt Jesu Christi. Die Adventszeit gilt als Zeit der Buße und Umkehr und wird mit der Farbe Violett assoziiert. Für die Freude am 3. Adventssonntag steht die Farbe Rosa.
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